Flexible Kreuzfahrten im Trend
(Fähren und Kurzkreuzfahrten)
Kreuzfahrten, die wie eine Fähre funktionieren – wird das der neue Trend am Kreuzfahrthimmel? Hinter der Idee steckt, dass Passagiere nur einen Teil der Kreuzfahrt buchen, dort einsteigen, wo ihnen beliebt und dort von Bord gehen, wo sie es für richtig erachten. Sollte der Trend sich durchsetzen, würde es die Traditionen und klassischen Werte einer Kreuzfahrt aufheben. Die Frage bleibt offen, ab wann man dann Kreuzfahrten von Fähren unterscheidet.
Das Konzept auf Kreuzfahrten nur Teilabschnitte zu buchen, ist dennoch nicht ganz neu. Die Kreuzfahrtgesellschaften MSC und Costa legten vor. Mit der neuen Kreuzfahrtsaison 2012 ziehen die Royal Caribbean International sowie die Norwegian Cruise Line nach. Zusteigen und Aussteigen auf Kreuzfahrten, wann immer beliebt – klingt zunächst nach einem Erfolgskonzept. Immerhin sind Kreuzfahrten in den letzten Jahrzehnten immer beliebter geworden. Die globale Vernetzung sorgt dafür, dass man viele Orte bereits kennt. Einige Kreuzfahrten setzen einen langen Urlaub voraus, jedoch kann sich den nicht jeder leisten. Warum also sollte man nicht bei einer Kreuzfahrt dort zu steigen dürfen, wie es der persönliche Kalender gerade erlaubt oder dort aussteigen dürfen, wo beispielsweise Geschäftstermine Erfolge versprechen oder es einen besseren Rückflug gibt? Für die Kreuzfahrtgesellschaften bedeutet das jedoch ein komplett neuer Aufbau des Vertriebssystems, denn leerstehende Kabinen kann und sollte sich ein Schiff nicht leisten, auch nicht nur Streckenweise. Es gilt also den Markt der Kreuzfahrten genauer zu beobachten, zu analysieren und an neue Marktsituationen anzuknüpfen.
Ein großer Vorteil für Passagiere und Kreuzfahrtgesellschaften wäre unter anderem die Anreise bzw. Abreise zu den Häfen einer Kreuzfahrt. Während man vielfach erst zu einem Hafen mit dem Flieger anreisen musste, könnte man beispielsweise jetzt einen Hafen wählen, welcher mit dem Auto binnen weniger Stunden erreichbar wäre. So könnten Norddeutsche auf den Kreuzfahrten in Nord- und Ostsee beispielsweise in Hamburg oder Kiel zu- bzw. aussteigen.
Die Nachteile einer solchen Art von Kreuzfahrten liegen jedoch gleichermaßen auf der Hand. Während man auf einer klassischen Kreuzfahrt mit gleichen Menschen zu tun hatte, man sich aufeinander einstellen konnte, wird man jetzt mit wechselnden Tischgästen und Kabinengästen konfrontiert. Klassische Werte wie der Kapitänsdiner oder die obligatorische Begrüßung durch das Bordpersonal fallen weg.
Die Flexibilität der Zusteige- und Abfahrtshäfen wird derzeit noch verhaltend getestet und noch lassen sich nicht alle Häfen in dieser Form der Flexibilität auf Kreuzfahrten auf dem deutschen Markt buchen. Leichter gesagt: Ob das Buchen von Teilabschnitten einer Kreuzfahrt der zukünftige Trend auf Kreuzfahrtschiffen sein wird, darf noch entspannt betrachtet werden.
Katja Elflein
Foto: imagedatenbank Markus Lenk
Datum: 26.06.2011
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